Sonntag, 26. Mai 2013

KaratekaDD fragt... Sind wir ... bibliophil?

"Sind wir nicht alle ein bisschen bibliophil?"
Eine Buchgeschichte zu Umberto Eco´s "Die Kunst des Bücherliebens"
zuerst veröffentlicht unter buchgesichter.de am 21.12.2010 

* * *

 

Bist du BIBLIOPHIL, BIBLIOMANISCH oder einfach nur Sammler, du Buchgesicht, du?
Das ist die Frage, die sich uns nach der Lektüre des Buches DIE KUNST DES BÜCHERLIEBENS von UMBERTO ECO stellt.

Also sprach das Buchgesicht: "Ich liebe alle meine Bücher!" Wirklich? Also KaratekaDD hat beileibe nicht alle seine Bücher geliebt, als da wären, Mathematikbücher, Russischbücher, Chemiebücher (ächs!)…, hat aber noch viele seiner Kinderbücher. Da könnte man meinen, er wäre nicht so ganz bibliophil. Was übrigens kein negativer Ausdruck ist wie z.B. pädophil, was grob übersetzt auch "nur" Freundschaft (φιλία - philia) zu Kindern (παῖς - pais) bedeutet.

Aber KaratekaDD schweift gerade wieder mal ab - und kommt zurück zu bibliophil. Was sagt denn nun Wikipedia dazu?

"Der Ausdruck Bibliophilie (von griechisch βιβλίον bíblion „Buch“ und griechisch φίλος philos „Freund“, „Liebe zum Buch“), bezeichnet allgemein das Sammeln von schönen, seltenen oder historisch wertvollen Büchern, meist durch Privatpersonen zum Aufbau einer Privatbibliothek nach bestimmten Sammelkriterien. Das bibliophile Interesse des Sammlers unterstützt dabei sein Bestreben, seine Sammlung in einem oder mehreren angemessenen Räumen und speziellem Mobiliar zu präsentieren."

"Meine Fresse…", denkt sich KaratekaDD, das trifft ja vielleicht für Umberto Eco zu. Obwohl, schöne und teure Bücher hat das seltsame Buchgesicht aus DD schon. Könnt ihr eventuell hier da schon von gelesen haben.








Hier war von Sammeln die Rede und um das Ganze auf die Spitze zu treiben, erklärt KaratekaDD, sich gleichzeitig unter den Tisch hockend, hier: All die Leserinnen der Black Dagger Reihe sind vielleicht Sammlerinnen aber NICHT bibliophil, weil, ja weil die Reihe weder schön, noch alt, noch wertvoll ist. Also, vielleicht ist sie ja SCHÖN, wegen der bunten Schutzumschläge…

Hier trifft vielleicht der Begriff bibliomanisch zu:
"Der Ausdruck Bibliomanie (griech.: biblion = Buch + mania = Wahn) bezeichnet eine übersteigerte Leidenschaft für Bücher, die Kennzeichen einer Sucht aufweist."
Ach! Wie es scheint haben wir es mit vielen wahnsinnigen Buchgesichtern zu tun. Oben erwähnte Fans schwarzer Messer oder Dolche weisen vermutlich entsprechende Züge auf. Oder auch die, welche eine gewisse Stephenie Meyer zur Lieblingsautorin erkoren haben. Warum wir es hier nicht nur mit herkömmlichen Sammlern aller möglichen Bücher zu tun haben?
DARUM: "Hach, die muss ich auch ALLE noch lesen!" (Buchgesichterkommentar)

Sammeln ist ja nichts Schlimmes. Obwohl, bis 1700 galt es als verwerflich. Da hieß es in Brants "Narrenschiff": „Im Narrentanz voran ich gehe, da ich viele Bücher um mich sehe, die ich nicht lese und verstehe.“
Nun, die hatten noch keine Ahnung, damals und der Buchdruck war zwar schon erfunden, trotzdem war es noch nicht so weit verbreitet, viele Bücher zu besitzen. Sie waren auch teuer. Heute ist das relativ. Im 18. Jahrhundert wird dann das Sammeln aufgewertet. So entsteht die Tugend Bibliophilie, von der der semiotische Professor schreibt. Der schreibt gelegentlich kompliziert. Ist ja auch klar, denn die Semiotik, die Wissenschaft der Zeichensysteme, ist ein Teilgebiet der philosophischen Erkenntnistheorie, der Wissenschaftstheorie und der Sprachphilosophie sowie der Sprachwissenschaft. Sie findet in verschiedenen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Anwendung. Alles logo?

Übrigens, seit der Einführung des Begriffs BIBLIOPHILIE ist die BIBLIOMANIE kein LASTER mehr. Nein, das ist eine KRANKHEIT. Genau wie die LESESUCHT. Von der schreibt Eco nichts. Klar, der sammelt schöne Bücher, gelegentlich liest er diese allerdings auch.

LESESUCHT führt gelegentlich zum Ableben. Glaubt ihr nicht? Doch, doch. Wie damals, als ein gewisser JWG "Die Leiden des jungen Werthers" veröffentlichte. Allerdings ging es bei dem Begriff LESESUCHT damals eher um eine Debatte über falsche oder gefährliche Lektüre.

Falsche Lektüre? Kennt KaratekaDD. Black Dagger zum Beispiel *grins*. He ihr, das macht ja nichts, denn Cervantes Don Quijote ist romanversessen und lesesüchtig. Wenn auch nicht auf Vampire, Werwölfe und solche Viecher, sondern auf edle Ritter. Nebenbei, KaratekaDD steht bekanntlich auf mittelalterliche Rittergeschichten wenn sie vom heiligen Gral handeln. Er hat fast ALLE Bücher eines Peter BERLING verschlungen und diese auch im Regal stehen. Es fehlt, glaubt er, nur noch eins. Die jedenfalls hat er gesammelt. Und schön sind die auch nicht alle. Folglich könnte man meinen, KaratekaDD zählt NUR zu den gemeinen Sammlern…

Hab ich gerade gefunden: RISIKOGRUPPEN bezüglich der Lesesucht sind "…vor allem Frauen und Jugendliche […], die wankelmütiger seien als die beruflich integrierten Männer. Während Männer eher zu informativer Lektüre griffen wie Zeitungen und Zeitschriften, neigten Frauen und Jugendliche zu „schöner Literatur“ (Belletristik). Gleichzeitig seien diese von ihrem Gemüt her prädestiniert, sich in wahnhaften, unwirklichen Welten zu verlieren."

Was manche in Wikipedia so alles schreiben. Aber das passt ja wieder mal. Findet ihr nicht, Mädels?


© karatekaDD

PS: wiki hat geholfen


4 Kommentare:

  1. Hach, das hast du so schöön geschrieben... :-)
    Darin finde ich mich als lesesüchtiger Bibliomane (und als Buchgesicht sowieso) wieder!
    LG vom TinSoldier

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  2. Ich liebe diesen Beitrag von dir. So oft kommt der Satz von mir: Oh, das will ich auch noch lesen. Mein Lesevorrat ist gigantisch groß, meine Tage zu kurz, genauso wie mein leben. Wann, wann soll ich nur die ganzen tollen Bücher lesen?

    LG Beate

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  3. Lass dir gesagt sein, du schaffst sie nicht alle. Es bleiben am Lebensende noch ein paar übrig. Und in der Stunde des Ablebens kommt gerade eines in den Buchhandel, welches du vor xx Jahren sofort hättest kaufen müssen. Oder Gestern...
    In diesem Sinne...

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  4. Ich liebe diese Geschichte auch. Wollte ich immer schon mal sagen! ☺

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